Callcenter Physik und
Mathematik
zeigt die
Abhängigkeiten von Zustands- Einfluss und Zielgrößen
Das Ziel bei der Steuerung eines Callcenter ist immer
das
einregeln dreier Kenngrößen die gegeneinander wirken.
Möglichst hohe Erreichbarkeit bei möglichst hoher Auslastung der Mitarbeiter
ohne die Güte der Dienstleistung negativ zu beeinflussen.
Unter "die Güte" ist hier die Qualität der erbrachten Dienstleistung und die
angemessene Wartezeit des Anrufers definiert. Eine hohe Erreichbarkeit ist immer verbunden mit Personal das als Agenten die
Calls bearbeitet, einer angepassten Einsatzplanung basierend auf einem
funktionierenden Forecast sowie einer guten Callsteuerung. Ausschlaggebend ist
aber auch eine gute fachliche und technische Unterstützung der Agents in ihrem
Tagesgeschäft.
Personelle
und fachliche Führung durch Teamleiter und Supervisor kann
das vorhandene operative Potential unterstützen.
Da das Personal Anspruch auf Entgeltung der eigenen erbrachten Leistung hat, ist es
neuzeitlich auch legitim das der Betreiber des Callcenter sein eingesetztes
Personal möglichst effizient nutzt. Eine Hohe Auslastung der Agents, also keine Leerlaufzeit
zwischen den Anrufen wird meistens angestrebt. Dies ist
immer sichergestellt bei einer Personalunterdeckung. Ein Betreiber eines
Callcenter hat hierbei jedoch die Pflicht auf gesundheitliche Belastungen der
Mitarbeiter zu achten.
Der anrufende Kunde erwartet eine hohe Erreichbarkeit und einen
angemessenen Servicelevel auch wenn er diese Begrifflichkeiten nicht sicher einzuordnen
vermag empfindet er es auf seine direkte weise. Hoher Servicelevel bedeutet für
den anrufenden Kunden das er schnell einen
Ansprechpartner vermittelt bekommt der sein Anliegen oder einen Auftrag abschließend
bearbeitet. Servicelevel und Erreichbarkeit gehen Hand in Hand wobei ein
Servicelevel direkten Bezug auf die Wartezeit des Kunden nimmt jedoch eine
Erreichbarkeit nur sicherstellt das ein Kunde überhaupt bedient wird. Diese Kenngrößen werden in einem aufwendigen
Qualitätsüberwachungsprozess reportet also für die verantwortliche
Entscheidungsebene in der Unternehmenshierarchie ablesbar verständlich
aufbereitet. Solche BI Systeme sollen flexibel sein und eine Analyse im
Berichtswesen ermöglichen. (BI = Betriebsinformationssysteme) Strategisch,
Taktisch und operativ können dann Entscheidungen die Arbeit im Callcenter
beeinflussen.
Die zwei Kenngrößen Servicelevel / Erreichbarkeit stehen immer der Auslastung
entgegen.
Es gibt für jeden Callcenter ein betriebswirtschaftliches Optimum dieser beiden
konkurrierenden Kenngrößen.
Die Effizienzt Signatur also eine höherwertige Verknüpfung dieser beiden Kenngrößen ist ein
Güte Aussage für die Anpassung der Jour und Pausenpläne an das
Tages- Callaufkommen. Eine Kenngröße die Aussagen über die Qualität des Jourplan erlaubt. Die Darstellung einer
Signatur dieser beiden Kenngrößen erlaubt das Ablesen dieser
Planungs- Güte.
Um an diese Effizienzt Signatur zu verstehen ist es
wichtig zu wissen wie eine Tageserreichbarkeit sich im Verlauf des Tages
entwickeln kann. Der Verlauf der Kenngröße Erreichbarkeit ist immer starr an die
zugehörige Mathematik also der Formel zur Berechnung der Erreichbarkeit
gebunden. Die Erreichbarkeit wird durch eine 1/X Formel errechnet und dem
entsprechend ist das auf und ab des Verlauf der Kenngröße immer
entsprechend geformt.
Wir erinnern
uns an Mathe. Parabel war eine x Quadrat Funktion und eine Hyperbel eine 1/x
Funktion beides wie weitere sind Kegelschnitte. Also kann das auf und ab in der
Erreichbarkeit nur einen Hyperbolischen Verlauf annehmen den die Grundlage ist eben eine 1/x also (bearbeitete
Calls)/(angebotene Calls) Berechnung. Um es genau zu nehmen sind ja nur ganze
Zahlen erlaubt des es gibt keine halben Anrufe. Daraus lässt sich folgern das es
eine überschaubare Anzahl von möglichen Verlaufskurven und damit auch nur eine
begrenzte Anzahl von Zuständen eines Callcenter geben kann.
Die grafische
Darstellung der exklusiv Erreichbarkeit eines
Callcenter im Verlauf
eines Arbeitstages. Abfallende Flanken wie auch steigende Flanken sind typisch
nach einer 1/x Funktion geformt. In Anlehnung für den Elektroniker die
Strom/Spannungskennlinie eines Kondensators der mit einem Rechteck konfrontiert
wird. Auch hier zeigt die Spannungskurve diesen eigentümlichen Verlauf.

Bild 1. Verlauf der Kenngröße
ERREICHBARKEIT unter Tag für einen Wochentag erinnert stark an die Stromkurve
einer Spule di Mit freundlicher Genehmigung Wikipedia.de
Der Kurvenverlauf der
Erreichbarkeit Exclusiv Skill
ist aus 5 Minuten Einzelwerten konstruiert.
Dieses Abtasten von
Kennzahlen im Tagesverlauf geschieht mit mehreren Kenngrößen eines Callcenter.
Das Tagesendergebnis ist auf der Zeitachse ganz rechts auf 21:30Uhr zu ersehen
und liegt z.B. bei ca. 92% Erreichbarkeit. Von 18:00Uhr bis
21:30Uhr ändert sich diese Größe in der gewählten Darstellung nicht mehr weil die Öffnungszeit des hier
betrachteten Callcenter bis 18:00Uhr geht. Nimmt man nun die
einzelnen Tagesendwerte einer Kenngröße und legt diese in einer eigenen
Tabelle ab, kann durch dynamische Veränderung einer Eingangsgröße wie z.B. die
Besetzung ein Verhalten des Callcenter bzw. dessen Kennzahlen abgelesen
werden.
Wir sehen uns den Verlauf einer Erreichbarkeit an wenn der
Callcenter mit statischen 2500 Freshcalls belastet wird und lassen die
Besetzung von 3 Vollzeitagenten/FTE auf 38 Agenten ansteigen.
Ein Ergebnis von 35
Tagsimulationen eines Call Center. Farblich hervorgehoben die aktuelle
Betrachtung einer spezifischen Kennzahl und dessen Verlauf.

Bild 5.
Tagesendwerte der Kenngröße ERREICHBARKEIT bei einer incrementierenden
Besetzung von 3 bis 40 Mitarbeiter
Mit
steigender Besetzung (X-Achse) steigt auch die Erreichbarkeit
bis zur Sättigung bei 100%. (Y-Achse). Mehr als 100%
Erreichbarkeit ist nicht möglich aufgrund der Formel zur Errechnung der
Erreichbarkeit. (bearbeitete Call / angebotene Call)*100. Die Auslastung der
Agenten im gleichartigen Diagramm.

Bild 6.
Verlauf der Kenngröße AUSLASTUNG unter Tag für einen Wochentag.
Die
Auslastung sinkt stetig mit steigender Agentenzahl. Die Calllast bleibt
nach wie vor gleich bei 2500 Erstanrufern. Zu erkennen ist auch dass bei zu geringer Besetzung die Auslastung immer um die 100% ist. Das
ist logisch denn mehr Auslastung ist nicht möglich. Die Auslastung im ESCS
errechnet sich aus den tatsächlich bearbeiteten Calls,
geteilt durch die maximal mögliche bearbeitete Callmenge
die sich ergibt, wenn man die aufgewendete Agenten-Onlinezeit durch die Netto
Zeit für einen Call teilt. Die Berechnung der Auslastung ist aber nicht fix
definiert. Ebenso kann die Auslastung ganz anders in einem Callcenter
errechnet werden. Auslastung ist demnach nicht gleich Auslastung und eine
mitgeteilte Kennzahl mit Vorsicht zu interpretieren. Schlussendlich sind
Auslastung und Erreichbarkeit zwei gegenläufige Graphen oder Kenngrößen deren
gemeinsames Maximum sich nicht gleich erschließt.
Wenn ein Kennzahlenverlauf mit dieser Betrachtungsweise also
dem inkrementieren/Hochzählen der Besetzung dargestellt wird kann eine weitere
Stellgröße dynamisch in ein solches Diagramm einfließen. Dann erhält man eine
3D Ansicht des Verhalten einer Kenngröße. Die Erreichbarkeit bei dynamischer
Veränderung der Besetzung und dynamische Veränderung der Freshcalllast kann so
dargestellt werden. Die Darstellung wird im weiteren als Signatur bezeichnet.

Der Kennzahlenverlauf der Auslastung bei
gleicher Betrachtung sieht dann so aus. Signatur der Auslastung.

Beide Kennzahlen sind
nach wie vor Erkennbar gegenläufig. Hohe Erreichbarkeit geringe Auslastung und
umgekehrt. Will man ein Maximum erkennbar machen muss eine dritte höherwertige
Kennzahl aus den einzelnen Ergebnissen ermittelt werden. Im Regelfall wird man
den Mittelwert beider Kennzahlen für jeden Punkt dieses Graphen errechnen und
darstellen. Diese Kennzahl ist auf diesem Webauftritt als Effizienzt bezeichnet.
Signatur der Effizienzt.

Was sagt
diese Signatur aus. Sie zeigt auf das bei niedriger Besetzung die Auslastung und
bei hoher Besetzung die Erreichbarkeit das bestimmende Moment ist. Vor dem
Grenzwert dem erkennbaren Höcker fällt die Auslastung weniger stark ab als
die Erreichbarkeit steigt. Der Anstieg zum Bergkamm wird steiler. Bei übertritt
über einen Grenzwert sackt die Auslastung jedoch fast linear stark ab und zieht
die Effizienzt steil herunter. Das obwohl die Erreichbarkeit sicherlich starr
bei ca. 100% liegt.
Es zeigt auch auf das bei minimaler Besetzung eine
Fluktuation erkennbar ist. Bei 3 operativen Mitarbeiter ist in diesem Fall
einfach die Auslastung Zeitweise in Mitleidenschaft gezogen. Erklärt wird dies
im Thema Urlaubsreise.
Wie kann man
grundsätzlich eine Personal- Einsatzplanung durchführen.
Es ist meistens eine unterschiedliche Anzahl von
Schichten die auf eine Anzahl operativer Mitarbeiter zu verteilen ist. Meist
sind diese Schichten angelehnt an der Öffnungszeit des Callcenter und
reglementiert durch die Wochenarbeitszeit sowie gesetzliche Regelungen. Diese
Schichten können grundsätzlich gleichverteilt auf die Menge der Agenten verteilt
werden oder optimiert und angepasst an das zu erwartende Callaufkommen verteilt
werden. Die Pausen sind im Regelfall überlagerungsfrei definiert.
Nehmen wir an ein Callcenter hat seit Jahren die
Gleichverteilung von definierten und durchdachten Schichten als Grundmuster
gewählt. Er hat 6 Schichten die er auf 30 Vollzeit- Mitarbeiter gleichmäßig
verteilt. Er hat keine Teilzeitkräfte die er Zielorientiert wirtschaftlich
einsetzen kann. Dann Beginnen zur Callcenter Öffnungszeit 30/6 = 5 Mitarbeiter
ihre Arbeit und einen kurzen Zeitraum später wiederum 5 Mitarbeiter. Die
Besetzung wird dann Gleichverteilt über den Tag. In der letzten Schicht vor der
Schließungszeit des Callcenter sind wiederum 5 Mitarbeiter an der Line operativ.
Es sind immer die gleichen Kollegen zusammen in der Pause und es sind immer 5,
10 oder 15 Mitarbeiter in der Mittagspause.
Diese Einsatzplanung hat Vorteile und Nachteile.
Vorteil für die Mitarbeiter ist eine geregelte Abfolge von frühen Diensten und
späten Diensten sowie die Möglichkeit über sehr lange Zeiträume seine Freizeit
zu planen. Des weiteren können durch Zuordnung von Mitarbeitern in jeweilige
Schichtblöcke gleicher Beginn- und Pausenzeit auch soziale Kontakte gefördert
und Motivation erhalten bleiben.
Vorteil für den Betreiber des Callcenter ist der
geringe administrative und gegebenenfalls Rechnergestützte Aufwand den er
betreiben muss. Es ist nur ein rudimentärer Forecast nötig um Personalgewinnung
zu argumentieren oder Abgänge zu ermöglichen.
Welche
Auswirkung hat ein Wechsel von einer Gleichverteilten Schichtvergabe zu einer
optimierten Schichtvergabe. Die Calllast im Verlauf eines Arbeitstages wird als
Grundlage für eine angepasste Schichtvergabe genommen. Das bedeutet gleichfalls
das die erste Schicht zur Öffnungszeit des Callcenter mit weniger operativen
Mitarbeitern besetzt sein kann als bei der Gleichverteilten Schichtverteilung
und ein mehr an Mitarbeiter zu Beginn eines Anstiegs des Calllast. Die
Pausenzeiten bleiben bei unserer Betrachtung vorerst gleich definiert wie im
Beispiel der Gleichverteilung. Das Ergebnis einer Signatur Betrachtung zeigt
erst auf den zweiten Blick die Unterschiede.
Nehmen wir zuerst eine Gegenüberstellung der
Erreichbarkeits- Signatur. Diese zeigt Die Tagesendergebnisse der erzielten
Erreichbarkeiten von mehr als 1000 durchgerechneten Szenarien unterschiedlicher Besetzung und Netto- Calllast (Erstanrufer,
Freshcalls) ACD+ACW
ist 5 Minuten. FTE = Vollzeitmitarbeiter 9 Std. Anwesenheit. 8:00Std operativ.

Wir sehen kaum einen Unterschied der beiden
Szenarien. Links die Gleichverteilen Callcenter und rechts die optimierte an der
Calllast angelehnte differenzierte Schichtverteilung. Obwohl wir davon ausgehen
das unsere Signatur rechts besser sein muss können wir nicht wirklich den
Unterschied erkennen. Wer genau hinsieht wird links Strukturen erkennen können
die auf die Gleichverteilung von Schichten hindeutet. Mehr sehen wir nicht.
Meine selbst entwickelte Callcenter Simulation hat natürlich eine Darstellung
von Unterschieden solcher fast gleichartiger Signaturen. Ich nenne ihn
Differenzierer und er zeigt einfach nur das Delta beider Darstellungen.
Das Ergebnis
einer Verbesserung der Erreichbarkeit kann hier deutlicher abgelesen werden. Wir
sollten nicht zu euphorisch davon ausgehen das wir die Erreichbarkeit in
das unermessliche steigern können wenn wir Schichten optimieren und
ausschließlich Vollzeitkräfte starrer einheitlicher Schichtlänge planen.

Dies ist das
Ergebnis der trockenen Betrachtung. Hinzuweisen bleibt das ein von mir in den
letzten 10 Jahren konstruiertes Simulationsmodell nicht Fehlerfrei sein kann und
die Ergebnisse demnach nicht als Grundlage für Entscheidungen heranzuziehen
sind. Aber wir sehen maximal 3% Erreichbarkeitsgewinn in einem schmalen
Arbeitsbereich wie eine Bergkette. Der Arbeitsbereich? Das ist der Bereich an
dem sich Auslastung und Erreichbarkeit an ihrer höchsten Stelle treffen. In der
nun gezeigten Effizienzt Signatur deutlich als Bergkamm zu ersehen. Zu erwähnen
sei noch das meine Simulation mit dem Zufall arbeitet. Durchaus ist eine zweimal
ausgeführte Simulation bei exakt gleichen Verhältnissen nicht exakt gleich.
Dieser Zufall (der auch ausgeschaltet werden kann) ist erkennbar an den
dunkelblauen Stellen und den Ausreißern in der Signatur. Die Bergkette ist unser
Erreichbarkeitsgewinn.
Hier
Hier gilt die gleiche Aufteilung der zwei Signaturen
die kaum Unterschiede erkennen lassen. Die Effizienzt Signatur links ist mit der
Gleichverteilung der Schichten gerechnet. Links mit einer Verteilung der
Vollzeitschichten nach Calllast Verlauf unter Tag. Um auch hier die Unterschiede
besser ersehen zu können lassen wir die beiden Kennzahlenblöcke wieder über den
Differenzierer laufen. Das Ergebnis.

Wieder eine Verbesserung im einstelligen Prozent
Bereich. Wieder im Arbeitsbereich des Callcenter also im Bereich zwischen einer
Personalunterdeckung und Personalüberdeckung. Aber auch die erwähnten
Dunkelblauen Flächen die aussagen das eine Gleichverteilte Besetzung besser war.
Dies kann auf die Zufallsfunktion die zum tragen kommt ausgelöst sein aber
stellenweise, Ist es tatsächlich bei einer starken Personalunterdeckung genau so
wie es zu sehen ist.
Wenn wir das auch von der Auslastung sehen möchten
hier die Auslastungssignatur und das Differenzierer Diagramm der Auslastung.


Wenn uns die
unterschiedlichen Besetzungen aller 1000 plus Szenarien als Signatur gezeigt
werden, können wir es erst entschlüsseln wenn ich erkläre wie es zu lesen ist.
Jede Schichtbesetzung wird als achtstellige Zahl dargestellt. Die Besetzung bei
der Gleichverteilten Schichtvergabe und z.B. den ursprünglichen 30 Mitarbeitern
verteilt auf 6 Schichten würde der Zahl 55555500 entsprechen. Das gleiche mit 31
Mitarbeitern z.B. 55565500. Bei der Calllast optimierten Schichtverteilung kann
unter gleichen Vorraussetzungen eine Schichtverteilung von 47546400
herauskommen. Dies in einem Diagramm skaliert von 1000 0000 bis 9999 9999 ergibt
folgendes Bild das aber nicht unbedingt nachvollzogen werden muss.

Auch das können wir über einen Differenzierer laufen
lassen. Dieses Ergebnis aber nur als Ja/Nein Beziehung ausgeben. Dunkel gefärbt
bei welchem Szenario sich die Schichtverteilung geändert hat. Einfach damit ich
es gezeigt habe.

Die Fragestellung was bringt eine optimierte
Schichtverteilung für die Leistungskennzahlen eines Callcenter?
Antwort der Simulation: maximal 3%
Erreichbarkeitsgewinn in einem schmalen Arbeitsbereich in dem weder
Personalunterdeckung noch Überdeckung stattfindet und wenn nur Vollzeitkräfte zu
verplanen sind. Abhängig ist dieses Ergebnis auch von der Calllastverteilung
unter Tag.
Welcher
Aufwand muss hierbei betrieben werden.
Ein funktionierender Forecast de genau angibt
wie viele Freshcalls an welchem Tag eingehen. Möglichst 4 Wochen in die Zukunft
gerechnet um den Mitarbeitern einen 3 Wochen Plan in die hand geben zu können.
Lohnt sich der Aufwand manuell?
Antwort; Wer nicht gewillt ist zu investieren in
eine automatische Personaleinsatzplanung sollte sich überlegen ob er nicht
andere Zielparameter wählt. Eine Vollzeitkraft mehr operativ erhöht die
Erreichbarkeit in gleicher Höhe. Eine Verringerung der ACD+ACW Zeit um 5,2%
übertrifft dieses Ergebnis nach meinen Erkenntnissen um den Faktor 2.
Der Beweis für solch eine Aussage?
Ein Callcenter mit einer ACD+ACW Zeit von 7 Minuten
wird gleichverteilt im Multiszenario gerechnet. Danach der exakt gleiche
Callcenter mit gleicher Schichtverteilung also ohne Änderung der Schichtvergabe
nur mit einer ACD+ACW Zeit von 6 Minuten 30 Sekunden ergibt folgendes Ergebnis
im Differenzierter.

Das
Ergebnis spricht für sich. Ich lese in einem schmalen Arbeitsbereich fast 8%
Erhöhung der Erreichbarkeit ab. Und die anderen Kennzahlen aus dem
Differenzierter des Multiszenario 700 vs. 630?

Die Effizienzt ist über einen breiten bereich auch
gestiegen aber auch in einem Bereich der totalen Personalüberdeckung gesunken.
Das ist Nachvollziehbar wenn auch die steile Abbruchkante der Kennzahl schon
verwundert.
Was macht die Auslastung?

Sie wird geringer! Ein paar Spikes bei
Personalunterdeckung in den positiven Bereich aber schlussendlich fällt sie
leicht und zieht dann ab einer bestimmten Abbruchkante total in das Minus. In
diesem Fall ist das auch gut so. Es sagt nicht weniger aus als das bei totaler
Personalüberdeckung die Leerlaufzeit mehr geworden ist und in dieser
Leerlaufzeit tatsächlich weit mehr Calls mit der geringeren Bearbeitungszeit
hätten bearbeitet werden können.
Zusammenfassend. Eine mögliche Verringerung der
ACD+ACW zeit ist sehr erstrebenswert.
Callcenter-
Tuning
Ein Beispiel, die längere Pause von Vormittags auf Nachmittags verlegen wenn
vormittags höhere Calllast vorliegt.
Der Erreichbarkeitsgewinn dieser einfachen Maßnahme ist gering aber
Messbar. Messbar ist etwas aber im Regelfall nur wenn gegen eine zweite Größe
verglichen werden kann. Im realen Callcenter betrieb sind das im Regelfall
historische Vergleichsdaten. In dieser Erklärung sind es mindestens zwei bis
mehr als 1000 Simulationen des Callcenter mit unterschiedlichen Kenn- und
Zustandsgrößen.
Die Optimierung der aufgewendeten Ressourcen (MA) nach Gesichtspunkten der
Wirtschaftlichkeit und Effizienz ist ein Prozess, der nur dann gelingen kann
wenn von unverfälschten Tagesverlauf- Daten ausgegangen wird.
Die Gewinnung solcher Daten ist erschwert!
Ein Callcenter hat am Ende des Tages eine Summe eingehender Calls. Diese Call-
Last wird aufbereitet für die Forecastplanung / Vorrausschauplanung weiter
verwendet. ABER!
Das bedeutet: Jegliche Personalplanung wird ungenau wenn sie diese Zusammenhänge
nicht berücksichtigt. Um verwertbare Daten zu bekommen muss das Tages-
Callangebot einem Algorithmus unterworfen werden der die Besetzung der Line je
Zeitintervall in Relation zum Überangebot bringt. Hilfreiche mathematische
Werkzeuge hierfür gibt es.
Alternativ dazu kann der Callcenter in einer Simulation modelliert und jede
Situation rekonstruiert werden. Danach kann dieses Callcenter- Modell durch
Veränderung und anpassen, auf einen möglichst guten Ziel- Parameter optimiert
werden.
Ein
Callcenter dessen Warteschlangensystem wegen Überangebot blockiert, provoziert
durch fehlgeschlagene Kontaktversuche und daraus resultierende Wiederanrufer
eine zusätzliche Call- Last im weiteren Tagesverlauf . Auch diese fließen in das
gemessene Tages- Callangebot mit ein und verringern die Erreichbarkeit des
Callcenter. Die Erreichbarkeit hat ab diesen Zeitpunkt weniger als 100% im
weiteren Verlauf der Betrachtung.
Die von der ACD gemessenen Daten werden immer in einem 30 Minuten oder 15
Minuten Intervall geliefert. Die zeitliche Länge des Intervalls lässt kaum
Rückschlüsse auf ein temporäres signifikantes Ereignis zu. Die Information wird
quasi unscharf.
Kurzfristige Callspitzen sind im Regelfall nicht vorhersehbar. Das
Warteschlangensystem (Queue) kann diese nur in einem bestimmten Maß abfangen.
Der Jour und Pausenplan der manuell oder automatisch erstellt wird, hat sehr
begrenzte Freiheitsgrade.
Begrenzt wird ein Jourplan durch:
Die Öffnungszeit des Callcenter.
Gesetzliche Vorgaben und Empfehlungen zu Pausen.
Gesetzliche Vorgaben zu Arbeitszeiten.
Anzahl der Arbeitsplätze und begrenzte Ressourcen.
Optimiert wird ein Jour- und Pausenplan nach:
-
Der Calllast zu verschiedenen Uhrzeiten.
-
Der Anzahl der speziell hierfür eingesetzten Teilzeitkräfte.
-
Der Anzahl einzusetzender Vollzeitkräfte.
-
Umweltgegebenheiten und organisatorische Grenzen.
-
Den zu betreibenden Aufwand für Schichtoptimierung.
-
Urlaubsregelungen
Die Optimierung des Pausenplans ist sehr begrenzt möglich! Die Mitarbeiter
werden oft in Gruppen eingeteilt wobei darauf geachtet wird, das Gruppen nicht
gleichzeitig in Pause gehen.
Oft wird bei einer manuellen Pausenplanung die Mittagspause als Fixpunkt
verwendet. Die Länge dieser Mittagspause bestimmt dann die möglichen
Schichtungen der kürzeren Bildschirmpausen.
Eine sehr lange aber auch eine kurze Mittagspause erschwert die Schichtung der
Pausen. Die kürzeren Bildschirmpausen werden zwischen Arbeitszeitbeginn/ende und
Mittagspause gesetzt.
Sofort zeigt sich das Dilemma! Die Mittagspause und die Anforderung das Gruppen
nicht gleichzeitig in die Mittagspause gehen. Dem kann man durch gelungene
Schichtung des Arbeitszeitbeginns entgehen. Wenn aber das Tages- Callaufkommen
dem widerspricht ist eine zeitweise Personal- Überdeckung oder Unterdeckung
vorprogrammiert. Die Auslastung oder die Erreichbarkeit sinkt.
Hier ist eine Lösung die zeitweise Unterdeckung mit Hilfe von Teilzeitkräften zu
kompensieren. Die Pausen der Teilzeitkräfte sind dann auch so gewählt das sie
mit den Pausen der Vollzeitkräfte nicht kollidieren. Auch die Ressourcen d.h. in
diesem Fall, die Mehrfachnutzung von Arbeitsplätze können hierfür ein Grund
sein.
Elastizität einer
Personalplanung
Die Elastizität einer Personalplanung sagt aus wie
empfindlich Leistungskennzahlen auf Abweichungen von der Planung reagieren.
Abweichungen sind der Regelfall. Krankmeldungen oder spontane Urlaubsanträge.
Abweichungen dieser Art tragen immer bei einer Hochoptimierten Planung dazu bei
das Leistungskennzahlen in Mitleidenschaft gezogen werden. Einzig bei einer
geplanten Personalüberdeckung kann es zu einer Verbesserung der
Leistungskennzahlen kommen.
Um dies aufzuzeigen ist eine aus
Erreichbarkeit und Auslastung konstruierte Kenngröße die Effizienzt gewählt. Die
Effizienzt berechnet sich aus (Auslastung +Erreichbarkeit(*100)) durch Zwei
geteilt. Kurz der Mittelwert aus Auslastung und Erreichbarkeit wird gebildet.
Die Auslastung und die Erreichbarkeit sind grundsätzlich gegenläufige Kennzahlen
die in einer gemeinsamen Darstellung ihr gemeinsames Maximum deutlich hervor
bringen.
Gegenüberstellung
zweier Planungen. Wie die Darstellung zu lesen ist kann auf dem Unterabschnitt
"Urlaubsreise" nachvollzogen werden.
Ergebnis einer Hochoptimierten Planung. Ein Bergkamm
im Maximum. Eine Abweichung der realen Besetzung zur Planung hat starke
Auswirkung auf das erzielte Ergebnis. Geringe Elastizität.

In Anlehnung zur hoch optimierten Personalplanung
gehen wir nun auf die absichtlich vermeidlich schlechtere Personalplanung mit
definierter Störungs-Elastizität ein.
Ergebnis
einer Personalplanung mit Maximum Verbreiterung. Eine Abweichung der
tatsächlichen Besetzung in der Gegenwart zur ursprünglich geplanten Besetzung,
hat in einem stark verbreiterten Bereich geringere Auswirkung auf das
erzielte Ergebnis. Die Elastizität der Planung ist größer. Nachvollziehen oder
ersehen kann man dies in der Darstellung wie folgt. Die Steilheit der
Signaturfläche ist geringer und damit der Abfall der Kennzahl wenn eine FTE
weniger operativ tätig ist. Leicht zu ersehen ist aber auch das ein mögliches
Effizienzt Maximum verfehlt wird im direkten Vergleich mit der oberen Effizienzt
Signatur.
In der Darstellung auch zu ersehen, das im Maximum
also der höchsten Stelle der Verlauf steil das (mathematisch Tangens Delta) am
größten ist. Im Umkehrschluss bedeutet dies nichts anderes als das eine
Vollzeitkraft die ausfällt eine maximale negative Wirkung auf die Kennzahl der
Effizienzt hat.
Dies ist der Preis den man wiederum für die hoch optimierte Planung bezahlt. Sie
ist weniger resistent gegen
Verwerfungen der Planung also dem Ausfall von Personal.

Im direkten
Vergleich mit der oberen Signatur. ---_>
Das bedeutet das die Steilheit im Maximum dieser Darstellung erheblich geringer
ist als bei der hoch optimierten Planung. Auch hier im Umkehrschluss ist die
Planung resistenter gegen Verwerfungen in der Planung. Wenn ein oder mehrere
Mitarbeiter ausfallen ist die zu erwartende Auswirkung auf das maximale
Kennzahlen- Ergebnis geringer als bei der oben dargestellten hoch optimierten
Planung.
Dem gegenüber steht das grundsätzlich geringere maximale Kennzahlenergebnis das
man erwarten darf wenn es keinerlei Verwerfungen der Planung gibt. Es fällt im
direkten vergleich zu einer hoch optimierten Planung das maximale zu erreichende
Kennzahlen- Ergebnis kleiner aus. Wir erkennen das es immer ein geben und nehmen
in den Kennzahlen zu beobachten gibt. Das eine geht immer zu lasten des anderen.
In diesem Fall ist aber die Wahrscheinlichkeit einer Krankmeldung mit der Anzahl
Agenten und der Jahreszeit, evtl. mit dem Wochentag zu Korrelieren bzw.
abzuwägen. Einfach gesagt, ein Callcenter im Februar mit 30 Agenten bekommt eher
jeden Montag mindestens eine eher zwei bis drei Krankmeldungen und Freitag
mindestens eine.
Wer mit Planungsverwerfung zwingend rechnen muss da die Anzahl der Agenten hoch
ist, kann mit einer solchen Planung gegebenenfalls bessere
Kennzahlenergebnisse zum Jahresende erzielen.
Wie provoziere ich eine Personalplanung die eine solche Elastizität aufweist.
Mathematisch betrachtet ist sie gegeben wenn die Steilheit (Tangens Delta) der
Erreichbarkeit und der Auslastung in einem definierten Arbeitsbereich des
Callcenter linear ist. Genauer, in einem Besetzungsfenster und einem Netto-
Calllast Fenster sollten beide Kennlinien nicht ihrer Natur entsprechend der 1/X
oder X hoch 2 oder ähnlichen Funktionen folgen.
Im operativen wird die Verplanung der Mitarbeiter nicht auf starre Schichten
gleicher Anwesenheit gesetzt sondern hier. z.b. 5 starre Schichten 9Std.
Anwesenheit und 3 starre Schichten 4,5 Std. Anwesenheit wahlfrei vergeben.


